Ausbildung zur Lehrerin/zum Lehrer
an Waldorf-Förderschulen
 

Studienverzeichnis 2023/2024

Studienverzeichnis (PDF, 108 KB)

Fachbereich Sonderpädagogik / Heilpädagogik SHP

Kursprogramm 2023/24

Zusatzstudium zur Lehrerin/ zum Lehrer an einer Waldorf-Förderschule – Fortbildungsangebot für alle Lehrerinnen und Lehrer.

Die Seminare und Veranstaltungen des IHL sind offen für alle Studierenden am Waldorf Institut Witten-Annen und auch für Kolleginnen und Kollegen aus den Waldorf-(Förder-)Schulen.

1. Tertial – 1. Seminar

Einführung in die Sonder- und Heilpädagogik

(für Studierende des 1. Studienjahres; parallel zum Kurs von Sabine Bulk)

Martin Wienert

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 12.09. – 22.09.2023
4 Termine: 12.09., 15.09., 19.09. und 22.09.2023

Anliegen:

Die Grundlagen der Sonderpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik werden dargestellt und erarbeitet.

Kompetenzen:

  • Die Studierenden haben ein Wissen von den Grundlagen der Sonder- und Heilpädagogik.

  • Sie können ihre Haltungen und Einstellungen zur Sonder- und Heilpädagogik reflektieren und weiterentwickeln.

Inhalte:

  • Ethische, soziale, begriffliche und theoretisch-konzeptionelle Grundlagen der Sonder- und Heilpädagogik.

  • Werte und Haltungen als individuelle Grundlage einer Tätigkeit in der Sonder- und Heilpädagogik.

Literatur:

  • Vernooij, Monika (2006): Einführung in die Heil- und Sonderpädagogik, 8. Aufl., Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag.

  • Trüper, Hellmut und Irmela Trüper (1978): Ursprünge der Heilpädagogik in Deutschland, Stuttgart: Klett Verlag.

Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

1. Tertial – 1. Seminar

Schüler mit Schwermehrfachbehinderungen im Unterricht

Sabine Bulk

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 12.09. – 19.09.2023
3 Termine: 12.09., 15.09. und 19.09.2023

Anliegen:

In unseren Waldorf-Förderschulen für Geistige Entwicklung sind in vielen Klassen Schülerinnen und Schüler, die zusätzlich zu ihrer intellektuellen Beeinträchtigung noch andere Behinderungen haben: im Bereich Körper und Motorik oder im Bereich der Sinneswahrnehmungen. Dieses Phänomen der Schwermehrfachbehinderung (Intensiv-Behinderung, Komplexe Behinderung) stellt uns vor besondere Herausforderungen im Unterricht, im Schulalltag und im gesellschaftlichen Leben überhaupt.

In diesem Seminar werden fachwissenschaftliche und menschenkundliche Sichtweisen referiert, diskutiert und unterrichtliche Umsetzungen anhand von Beispielen dargestellt.

Hauptkompetenz:

Die Studierenden können mit einer fundierten und differenzierten Sichtweise diesem Phänomen begegnen. In späteren Praxis-Situationen können sie auf diese Grundlegung zurückgreifen.

Aufgabe:

Die Studierenden gehen mit den verschiedenen Sichtweisen auf das Phänomen Schwermehrfachbehinderung gedanklich um, setzen sich fachlich und ethisch dazu in Beziehung und entwickeln beispielhafte unterrichtliche Szenarien.

Literatur:

Rudolf Steiner (1995): Heilpädagogischer Kurs, 8. Vortrag, S. 118-124, Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

Dieses Modul ist dem Bereich B.2 (Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,0 SWS.

1. Tertial – 2. Seminar

Ethische Fragen im Kontext von Selbsterziehung und Verantwortungsbewusstsein im heilpädagogischen Lehrerberuf

Anja Andreae

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 26.09. – 24.10.2023
4 Termine: 26.09., 29.09., 20.10. und 24.10.2023

Anliegen:

Im Schulganzen hängt das erzieherische Gelingen von einer vertrauensvollen, unterstützenden und liebevollen Begleitung der Schülerinnen und Schülern durch die Lehrenden ab. Dabei ist die positive Beziehung zur eigenen Persönlichkeit ein wichtiger Baustein. Diese kann aber nur aus einem lebendigen und wertfreien Reflektieren der zwischenmenschlichen Interaktionen entstehen.

Kompetenzen:

  • Die Studierenden kennen ethische Grundfragen aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen und reflektieren die Menschenbilder, die der Ethik jeweils zugrunde liegen.

  • Sie diskutieren ethische Fragestellungen anhand ausgewählter, die Heilpädagogik betreffender Themen, z B. Freiheit und Moral, Inklusion und Gerechtigkeit, Autonomie von Menschen mit geistiger Behinderung, Selbsterziehung und Verantwortungsbewusstsein im heilpädagogischen Lehrerberuf.

  • Die Studierenden können sich und ihr Handeln im Kontext Schule reflektieren. Sie verstehen, dass wertschätzendes Verhalten gegenüber sich selbst eine Grundlage für die Wertschätzung im Außen ist.

  • Sie können individuelle Methoden anwenden, um mit herausfordernden Situationen konstruktiv umzugehen.

  • Sie verstehen, dass ihre innere Haltung das Unterrichten und die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern unmittelbar beeinflusst.

Aufgabe:

In diesem Seminar wird durch Literatur, künstlerisches Arbeiten und gedanklichen Austausch eine konstruktive Selbstreflexion geübt.

Dieses Modul ist dem Bereich E.4 (Ethische Fragen innerhalb von Förderschule und Gesellschaft) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

1. Tertial – 3. Seminar

Grundlagen der Pädagogik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Theresa Bauer

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 24.10. – 03.11.2023
4 Termine: 24.10., 27.10., 31.10. und 03.11.2023

Kompetenzen:

  • Die Studierenden haben ein Verständnis für die Bedeutung von Entwicklungsstörungen und die Diagnose „Geistige Behinderung“.

  • Sie gehen mit der Sicht auf das Kind so um, dass sie die Problematik der Behinderung einerseits für ihre Unterrichtsplanung berücksichtigen und andererseits die altersgemäße Begegnung und den Umgang als einen Rechtsanspruch sehen, damit sich die Individualität des Kindes entfalten kann.

  • Sie haben Kenntnis davon, dass die unterrichtliche Arbeit an einer GE-Schule hochgradig differenziert sein und bestenfalls immer vier Ebenen (die körperlich-sinnenhafte, bewegt-handelnde, seelisch-emotionale sowie kognitiv-begriffliche) ansprechen sollte.

Inhalte:

  • Aktueller Forschungsstand empirisch orientierter Sonderpädagogik.

  • Anthroposophischer Blick auf die Entwicklung des Kindes unter Anerkennung der sich entwickelnden Individualität im Spannungsfeld zur Entwicklungsstörung/ Geistigen Behinderung.

  • Ethische Aspekte und Rechtsanspruch auf Bildung für Menschen mit einer geistigen Behinderung.

  • Blick auf die Planung und Gestaltung von Unterricht unter Berücksichtigung der Problematiken der Schülerinnen und Schüler.

Literatur:

  • Steiner, Rudolf (1995): Heilpädagogischer Kurs, GA 317, 8. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

  • Speck, Otto (2018): Menschen mit geistiger Behinderung: Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung, 13. Aufl., München: Reinhardt Verlag.

  • Götte, Wenzel M., Peter Loebell und Klaus-Michael Maurer (2016): Entwicklungsaufgaben und Kompetenzen. Zum Bildungsplan der Waldorfschule, 2. Aufl., Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben.

  • Bulk, Sabine (2014): Vielfalt im Unterricht, in: Ulrike Barth und Thomas Maschke (Hrsg.): Inklusion - Vielfalt gestalten. Ein Praxisbuch, Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben, S. 328- 341.

Dieses Modul ist dem Bereich B.2 (Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

1. Tertial – 4. Seminar

Die Entwicklung des Kindes und mögliche Störungen – Frühe und mittlere Kindheit

Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 07.11. – 15.12.2023
12 Termine: 07.11., 10.11., 14.11., 17.11., 21.11., 24.11., 28.11., 01.12., 05.12., 08.12., 12.12., 15.12.2023

Anliegen:

Zur Einführung werden in diesem Seminar theoretische Annahmen über die seelische und geistige Entwicklung erörtert. Anhand von Texten von Rudolf Steiner und neueren anthroposophischen Autoren wird die Kindesentwicklung – vom Säuglingsalter bis zum Vorschul- und jüngeren Schulalter – im Hinblick auf die Entwicklung des Fühlens, des Wollens, des Denkens und der sozialen Entwicklung erarbeitet und mit Erkenntnissen von bekannten Entwicklungspsychologen (u.a. L. Wygotski, J. Piaget, E. Erikson) sowie der Informationsverarbeitungstheorien in Verbindung gebracht. Auf dieser Grundlage werden Entwicklungsabweichungen und -besonderheiten besprochen.

Kompetenzen:

  • Die Studierenden haben ein Wissen über Entwicklungsvorgänge und verstehen grundlegende entwicklungspsychologische Theorien und Modelle.

  • Sie können auf Grundgrundlage von psychopathologischen Kenntnissen Abweichungen in der Entwicklung verstehen sowie Einordnungen als Basis späterer Diagnostik und Förderung vornehmen.

Inhalte:

  • Entwicklungspsychologische Theorien und Modelle der kognitiven, sozialen, emotionalen und körperlichen Entwicklung der frühen und mittleren Kindheit.

  • Überblick möglicher Störungen und Besonderheiten in der Kindesentwicklung mit Beeinträchtigungen/ Behinderungen hinsichtlich kognitiver, sozialer oder emotionaler Entwicklungsaspekte.

Literatur:

  • Mietzel, Gerd (2019): Wege in die Entwicklungspsychologie, 5. Aufl., Weinheim: Beltz Verlag.

  • Lohaus, Arnold und Marc Vierhaus (2019): Entwicklungsabweichungen im Kindesalter, in: A. Lohaus und M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters, 4. Aufl., Berlin: Springer Verlag.

  • Loh, Siegrun von (2017): Entwicklungsstörungen bei Kindern, Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

  • Steiner, Rudolf (1987): Die gesunde Entwicklung des Menschenwesens, GA 303, 4. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

  • Niemeijer, Martin, Michael Gastkemper und Frans Kamps (2011): Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen, Dornach: Verlag am Goetheanum.

Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) oder dem Bereich D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 4,0 SWS.

2. Tertial – 1. Seminar

Kommunikation und Unterstützte Kommunikation (UK)

Theresa Bauer

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr

Dauer: 16.01. – 02.02.2024

6 Termine: 16.01., 19.01., 23.01., 26.01., 30.01. und 02.02.2024

Kompetenzen:

  • Die Studierenden haben ein umfassendes Verständnis der Bedeutung von Kommunikation und ihren Störungen und Problematiken.

  • Sie lernen die Bereiche elektronische und nicht-elektronische UK-Methoden kennen und setzen sich intensiv mit dem Einsatz von Symbolen, Gebärden und Kommunikationsmodellen auseinander.

  • Sie können mit unterschiedlichen Methoden aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation umgehen und sie gezielt und angepasst an die individuellen Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung einsetzen.

Inhalte:

  • Kenntnis von Kommunikation (verbal, nonverbal, paraverbal) als Möglichkeit von Selbstbestimmung und sozialer Integration für Menschen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung.

  • Kenntnis „Kommunikativer Funktionen“, Schwierigkeiten und Störungen in der Kommunikation.

  • Verständnis von den Vorteilen der Visualisierung von Kommunikation (Lautsprachen-unterstützende Gebärden, Kölner Tafel, Metacom-Symbole, elektronische Kommunikationsmittel).

Literatur:

  • ISAAC / von Loeper (Hrsg.) (2019): Handbuch der Unterstützten Kommunikation, 7. Aufl., Karlsruhe: von Loeper Literaturverlag.

  • Castaneda, Claudio und Angela Hallbauer (2013): Einander verstehen lernen: ein Praxisbuch für Menschen mit und ohne Autismus, Kiel: Holtenauer Verlag.

  • Boenisch, Jens und Stephanie Sachse (2018): Diagnostik und Beratung in der Unterstützten Kommunikation, 3. Aufl., Karlsruhe: von Loeper Literaturverlag.

Dieses Modul ist dem Bereich E.1 (Kommunikation und Kommunikationsanbahnung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.

2. Tertial – 2. Seminar

Geschichte der Heilpädagogik

Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse

Zeit: Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer: 06.02. – 19.03.2024
9 Termine: 06.02., 09.02., 13.02. + 23.02. + 05.03., 08.03., 12.03., 15.03. und 19.03.2024

Anliegen:

In unserem Seminar wird die Geschichte der Pädagogik überblicksmäßig betrachtet von der Antike bis in die Neuzeit. Wichtige Klassiker, wie z. B. Comenius, Pestalozzi, Wichern, Herbart, Strümpell, Aichhorn oder Moor, die die pädagogischen Probleme und Nöte ihrer Zeit erkannt und aus praktischer Tätigkeit bzw. philosophisch-psychologischen Überlegungen heraus eine Pädagogik entwickelt haben, werden dargestellt und mit der Pädagogik Rudolf Steiners in Beziehung gebracht. Im Zentrum dieser Betrachtungen steht die Heilpädagogik. Insbesondere wird die Frage erörtert, wie mit Kindern umgegangen wurde, die Schwierigkeiten in der Erziehung machten.

Kompetenzen:

  • Die Studierenden kennen die Wirkungsgeschichte bedeutender Pädagogen und Heilpädagogen sowie die daraus hervorgegangenen heilpädagogischen Einrichtungen, insbesondere auch der anthroposophischen Heilpädagogik.

  • Sie können die pädagogischen Ideen und Konzepte vergleichen, deren Bedeutung für die Heilpädagogik in Geschichte und Gegenwart kritisch reflektieren und den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der (Heil)-Pädagogik und der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit diskutieren.

Inhalte:

  • Überblick über bedeutende Pädagogen und Heilpädagogen anhand ihrer Lebensgeschichten und Hauptwerke. Entstehung von heilpädagogischen Einrichtungen und deren Entwicklung bis heute.

  • Die Idee der Bildbarkeit jedes Menschen als Hintergrund der neuzeitlichen Heilpädagogik. Vergleich verschiedener pädagogischer und heilpädagogischer Konzepte und Theorien. Entwicklungslinien der anthroposophischen Heilpädagogik.

Literatur:

  • Böhm, Winfried, Brigitta Fuchs und Sabine Seichter (Hrsg.) (2011): Hauptwerke der Pädagogik, Paderborn: Ferdinand Schöningh Verlag.

  • Ellger-Rüttgart, Sieglind (2019): Geschichte der Sonderpädagogik, 2. Aufl., München: Reinhardt Verlag.

  • Frielingsdorf, Volker, Rüdiger Grimm und Brigitte Kaldenberg (2013): Geschichte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie, Dornach: Verlag am Goetheanum.

Dieses Modul ist dem Bereich A.2 (Geschichte der Heil- und Sonderpädagogik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 3,0 SWS.

2. Tertial – 3. Seminar

Künstlerische Übungen im malerisch-zeichnerischen Bereich

Anja Andreae

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 16.02. – 01.03.2024
4 Termine: 16.02., 20.02., 27.02. und 01.03.2024

Kompetenzen:

  • Die Studierenden können ausgehend von praktischen künstlerischen Übungen heilpädagogische und kunsttherapeutische Ansätze unterscheiden und einschätzen.

  • Sie können die Wirkungen der Farben, von Fläche und Linie und Hell-Dunkel-Zeichnen erkennen und im Malen und Formenzeichnen heilpädagogisch einsetzen, indem sie zum Entwicklungsstand der jeweiligen Zielgruppe passende Übungen vermitteln und individuelle Aufgaben entwickeln.

Inhalte:

  • Methoden zur Gestaltung gesundheitsfördernder Mal- und Zeichenübungen zur Anregung der Sinne und der seelischen Flexibilität.

  • Methoden zur Reflexion der Farben und Formentwicklungen, wie sie dem Menschen in der Natur und in der Kunst entgegentreten, und ihr Bezug zur Kindheitsentwicklung und Entwicklung der Kinderbilder.

Literatur:

  • Mees-Christeller, Eva u.a. (Hrsg.) (2000): Therapeutisches Malen und Zeichnen. Anthroposophische Kunsttherapie, Bd. 2, Stuttgart: Verlag Urachhaus.

  • Gruber, Harald und Hildrun Rolff (Hrsg.) (2015): Anthroposophische Kunsttherapie. Grundlagen und Aspekte, Berlin: EB Verlag.

  • Heide, Paul von der (2001): Therapie mit geistig-seelischen Mitteln,

    1. Aufl., Dornach: Verlag am Goetheanum.

Dieses Modul ist dem Bereich E.6 (Künstlerische Studien) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

3. Tertial – 1. Seminar

Medizinische und menschenkundliche Aspekte der Diagnostik

Dr. Martin Straube

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 9.04. – 03.05.2024
8 Termine: 09.04., 12.04., 16.04., 19.04., 23.04., 26.04., 30.04. und 03.05.2024

Kompetenzen:

  • Die Studierenden sind in der Lage, Entwicklungsstörungen in der Kindheit und im Jugendalter zu erkennen, medizinisch und menschenkundlich zu diagnostizieren und zu beschreiben.

Inhalte:

  • Darstellung des Unterschieds zwischen angeborenen und erworbenen Entwicklungseinschränkungen mit herausforderndem Verhalten.

  • Hauptsymptome der hirnorganischen Psychosyndrome und deren menschenkundliche Interpretation.

  • Angeborene Entwicklungseinschränkungen, z.B. Down-Syndrom, Fragiles X-Syndrom und Autismus-Spektrum-Störung, sowie Diagnostik anhand von Beispielen.

Literatur:

  • Dahlhaus, Walter (2020): Seelische Erkrankungen bei Menschen mit Behinderung, Stuttgart: Aethera-Verlag.

  • Schanze, Christian (Hrsg.) (2013): Psychiatrische Diagnostik und Therapie bei Menschen mit Intelligenzminderung, 2. Aufl., Stuttgart: Klett Verlag.

  • Schirmer, Brita (2021): Elternleitfaden Autismus, 3. Aufl., Stuttgart: Trias Verlag.

  • Ruf-Bächtiger, Lislott (2014): Frühkindliches Psychoorganisches Syndrom, 4. Aufl., Stuttgart: Thieme Verlag.

Dieses Modul ist dem Bereich D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,7 SWS.

3. Tertial – 2. Seminar

Fachdidaktik Mathematik in den Förderschwerpunkten Lernen und Emotionale und soziale Entwicklung

Jürgen Möller

Zeit: Di., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 14.05. – 11.06.2024
4 Termine: 14.05., 28.05., 04.06. und 11.06.2024

Anliegen:

Das schriftliche Rechnen in den vier Grundrechenarten in einem immer größer werdenden Zahlenraum erfordert Sorgfalt in der Ausführung und eine Schulung des Willens. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Schüler mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ sowie „Emotionale und soziale Entwicklung“ sollen die Grundlagen für ein förderndes Unterrichten im Mathematikunterricht der Mittelstufe gelegt werden.

Hauptkompetenz: 

Die Studierenden verfügen über grundlegende didaktische und methodische Kenntnisse im Bereich der schriftlichen Rechenverfahren in den vier Grundrechenarten.

Teilkompetenzen/Aufgaben:

  • Das Stellenwertsystem kennen.

  • Die standardisierten schriftlichen Rechenverfahren (Normalverfahren) der Addition, Subtraktion, Multiplikation bzw. Division kennen.

Literatur:

  • Padberg, Friedhelm und Christiane Benz (2021): Didaktik der Arithmetik, 5. Aufl., Berlin: Springer Spektrum.

  • Oehl, Wilhelm (1983): Der Rechenunterricht in der Hauptschule, 7. Aufl., Hannover: Schroedel Verlag.

  • Schuberth, Ernst (2001): Der Anfangsunterricht in der Mathematik an Waldorfschulen, 2. Aufl., Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben.

  • Heimlich, Ulrich und Franz Wember (Hrsg.) (2012): Didaktik des Unterrichts im Förderschwerpunkt Lernen, 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

Dieses Modul ist dem Bereich C.2 (Fachdidaktik der Förderschwerpunkte: Umgang mit Mengen und Zahlen/ Rechnen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

3. Tertial – 3. Seminar

Die Entwicklung der Zählkompetenz im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und ihre Voraussetzung: Pränumerik

Birgit Baumbach

Zeit: Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 17.05. – 14.06.2024
4 Termine: 17.05., 24.05., 07.06. und 14.06.2024

Anliegen:

Der Umgang mit Zahlen und Mengen ist für SchülerInnen in der Förderschule Geistige Entwicklung häufig mit großen Frustrationen verbunden, wenn sie durch zu schnell aufeinanderfolgende Lernschritte überfordert werden. Somit fehlt die wichtigste Grundlage für andauernde Lernmotivation: Freude beim Lernen. Die Einsicht in die verschiedenen Klippen, die die SchülerInnen beim Zählen bewältigen müssen, ist die Basis für einen Unterricht, der auch für die Welt der Zahlen begeistern kann. Beginnt man den Rechenunterricht aber sogleich mit der Zifferneinführung oder dem Mengenbegriff, so ist der Unterricht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da die SchülerInnen in der Regel deutliche Entwicklungsretardierungen in der Körperkoordination sowie in der gesamten sensomotorischen Entwicklung zeigen, müssen gewisse fundamentale Bausteine in der Entwicklung nachgeholt werden. Denn diese bilden erst die Basis zum Verstehen des Zahlbegriffs, zum Erfassen von Mengen und zum Verständnis von Rechenoperationen.

Kompetenzen:

Die Studierenden gewinnen Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Zahlbegriffs. Aufgrund der Lebensbedeutsamkeit für die SchülerInnen bildet der Zählzahlaspekt den Schwerpunkt. Dazu werden die Prinzipien der Zählkompetenz sowie grundlegende Kenntnisse zur Pränumerik entwickelt, die erst die Basis zum Verstehen des Zahlbegriffs bildet.

Die Studierenden erhalten durch Unterrichtsbeispiele und Unterrichtsmaterialien Hilfestellungen zur erfolgreichen Bewältigung der Herausforderung, die der Rechenunterricht an der Förderschule Geistige Entwicklung darstellt. Dazu gehört auch der Aufbau einer Unterrichtsreihe mit dem Ziel der Zählkompetenz.

Inhalte:

Basiskompetenzen der Pränumerik:

  • Körperorientierung/Körperkoordination

  • Raumbegriffe/Raumorientierung

  • Erkennen von Eigenschaftsmerkmalen

  • Mengenvergleich

  • Reihenbegriff und Reihenbildung

Grundprinzipien der Zählkompetenz:

  • Eins-zu-eins-Zuordnung von Zahlwort und Zählobjekt

  • Prinzip der stabilen Ordnung der Zahlenreihe

  • Kardinalzahlprinzip

  • Abstraktionsprinzip

  • Mengeninvarianz

Eine umfassende Literaturliste liegt dem Skript zum Seminar bei.

Dieses Modul ist dem Bereich C.2 (Fachdidaktik der Förderschwerpunkte: Umgang mit Mengen und Zahlen/ Rechnen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

3. Tertial – 4. Seminar

Grundlagen der Pädagogik im Förderschwerpunkt Lernen

Irmgard Bommes

Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer : 18.06. – 02.07.2024
5 Termine: 18.06., 21.06., 25.06., 28.06. und 02.07.2024

Kompetenzen:

  • Die Studierenden lernen die Entwicklungsvorgänge kennen und können Entwicklungsstörungen, die zu einer Lernbeeinträchtigung führen, auf dieser Grundlage einordnen und verstehen.

  • Die Studierenden haben ein Wissen von den Grundlagen der Heilpädagogik und wissen um erschwerte Lernbedingungen.

  • Sie können die Begriffe Lernen – Lernbeeinträchtigung – Lernbehinderung differenzieren und kennen Verfahren und Vorgehensweisen im Förderschwerpunkt Lernen.

Inhalte:

  • Ausgehend von der regelrechten motorischen und geistig-seelischen Entwicklung des Kindes im ersten Jahrsiebt schauen wir auf die Besonderheiten der Kinder, die mit dem Förderschwerpunkt Lernen in unsere Waldorf-Förderschulen eingeschult werden.

  • Blick auf die Planung und Gestaltung von Unterricht unter Berücksichtigung der Problematiken der Kinder.

  • Beispiele aus dem heilpädagogischen Unterricht.

Literatur:

  • Röh, Claus-Peter und Robert Thomas (Hrsg.) (2019): Unterricht gestalten – im 1. bis 8. Schuljahr der Waldorf-/Rudolf-Steiner-Schulen, 5. Aufl., Dornach: Verlag am Goetheanum.

  • Götte, Wenzel M., Peter Loebell und Klaus-Michael Maurer (2016): Entwicklungsaufgaben und Kompetenzen. Zum Bildungsplan der Waldorfschule, 2. Aufl., Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben.

  • Niemeijer, Martin, Michael Gastkemper und Frans Kamps (2011): Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen, Dornach: Verlag am Goetheanum.

  • Steiner, Rudolf (1986): Gegenwärtiges Geistesleben und Erziehung. 14 Vorträge, gehalten in Ilkley (England) vom 5. bis 17. August 1923,

    1. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

Dieses Modul ist dem Bereich B.2 (Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Lernen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,7 SWS.

Weitere Veranstaltung

Begleitseminar zur schulpraktischen Ausbildung

Jürgen Möller / Martin Wienert / Theresa Bauer / Anja Andreae

Zeit: samstags

7 Termine: 12.08., 16.09., 28.10.,11.11.2023, 20.01., 17.02. und 02.03.2024

An diesen sieben Samstagen wird schwerpunktmäßig das Thema „Schriftliche Unterrichtsplanung“ behandelt. Es geht also u. a. um Lernzielformulierungen, Schüler- und Klassenbeschreibungen, inhaltliche und menschenkundliche Betrachtungen, Didaktik und Methodik und Beschreibung des geplanten Unterrichtsverlaufs. Außerdem werden die Themen „Förderplan“ und „Schulrecht“ behandelt.

Wir treffen uns an verschiedenen Schulen, die uns dann vor Ort ausführlich vorgestellt werden.

Die regelmäßige Teilnahme an diesem Seminar ist für alle diejenigen verpflichtend, die sich im ersten Jahr der schulpraktischen Ausbildung befinden (Fachlehrer oder Z-Qualifikanten) oder ihr schulpraktisches Studienjahr absolvieren (G-Studenten).

Dieses Modul ist dem Bereich B (Didaktik und Methodik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 7,0 SWS.

Institut für Heilpädagogische Lehrerbildung

Letzte Änderung: 11.09.2023 19:45:18