Studienverzeichnis 2019/2020
Studienverzeichnis (PDF, 136 KB)
Fachbereich
Sonderpädagogik / Heilpädagogik SHP
Kursprogramm 2019/20
Zusatzstudium zur Lehrerin/ zum Lehrer an einer Waldorf-Förderschule
Fortbildungsangebot für alle Lehrerinnen und Lehrer
Die Seminare und Veranstaltungen des IHL sind offen für alle
Studierenden am Institut
für Waldorfpädagogik Witten-Annen und auch für Kolleginnen und Kollegen
aus den
Waldorf-(Förder-)Schulen
1. Tertial – 1. Modul
Stressprävention – Was bedeutet Resilienz für die Pädagogik?
Isabel Sperling
Zeit: dienstags 15.00 - 18.30 Uhr
Termine: 24.09. und 08.10.2019
Anliegen:
Unter Stress leiden nicht nur Erwachsene, sondern bereits Kinder und
Jugendliche, die mit Schlafstörungen und Erschöpfung, mit Schulangst
oder auch Depressionen und Aggressionen reagieren. Dabei ist unser
Umgang mit belastenden Situationen nicht angeboren. Resilienz kann auch
im Erwachsenenalter noch erworben werden. Lehrer können durch ihre
Pädagogik den Schülern bei der erfolgreichen Bewältigung von
altersspezifischen Aufgaben helfen und Ressourcen anlegen. Dabei ist es
auch wichtig, Stressoren aus dem Lehrerberuf zu kennen und die eigene
Kreativität und Wahrnehmung künstlerisch und spielerisch zu schulen.
Hauptkompetenzen:
Die Kursteilnehmer
- lernen die Modelle der Resilienz und der Salutogenese kennen und
setzen sie in Verbindung zum Lehrplan und Unterricht an der
Waldorfschule
- reflektieren ihr eigenes Stressverhalten
- lernen Stresserleben künstlerisch auszugleichen
- lernen Regenerationsphasen für Kinder zu gestalten
- setzen sich mit den Polaritäten Innen-Außen und der harmonischen
Verbindung dieser Impulse auseinander.
Aufgaben:
Die Kursteilnehmer lernen das eigene Stresserleben zu reflektieren und
resilienzfördernde künstlerisch-spielerische Aufgaben kennen:
Malen-Zeichnen-Spielen.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet
und zählt 0,7 SWS.
1. Tertial – 1. Modul
Exkurs in den Unterrichtsansatz im Förderbereich Geistige
Entwicklung
Thomas Noack
Zeit: freitags und dienstags 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 27.09. - 11.10.2019
Termine: 27.09., 01.10. und 11.10.2019
Inhalte:
• Gedankenaustausch über Möglichkeiten und Voraussetzungen inklusiven
Unterrichtens mit Blick auf die bisherige Umsetzung
• Die Dreigliederung und die Viergliederung des menschlichen Organismus
als Grundlage für die heilpädagogische Arbeit in einer Waldorf-
Förderschule
• Der besondere Zugang und Umgang mit den Schülerinnen und Schülern im
Bereich Geistige Entwicklung.
Therapeutische Ansätze
• Zugang - Diagnostik
• individuelles und gemeinsames Unterrichten im Klassenverband
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Therapeutinnen und Therapeuten,
Ärztinnen und Ärzten.
Methodische Ansätze
• Methodische Ansätze beim Unterrichten
• Auswahl der Epochen
• Gesichtspunkte zur Unterrichtsvorbereitung
• Gesichtspunkte zur Unterrichtsdurchführung
• Sozialgemeinschaft in der Klasse und der Schule
• Bedeutung der Gestaltung des Tageslaufes
• Bedeutung des Erlebens des Jahreslaufes, z.B. durch Raumgestaltung und
Feste.
Zusammenarbeit
• Kollegiale Klassenführung bei zwei Lehrer*innen für eine Klasse
•
Integerationshelfer*innen/Schulbegleiter*innen/Individualassistent*innen
• Elterngespräche und Elternarbeit.
Vorgehen:
Die Teilnehmer*innen werden
• unterschiedliche Aspekte der Grundlagen für die Arbeit der
Lehrerin/des Lehrers in einer Förderschule für geistige Entwicklung
kennenlernen und sich darüber austauschen
• Aspekte zur Unterrichtsvorbereitung kennenlernen
• die Möglichkeit haben, miteinander über eigene Erfahrungen zu
sprechen.
Das Seminar ist so angelegt, dass auch fortgeschrittene Student*innen
die Möglichkeit erhalten, bisher gewonnene Erfahrungen zu vertiefen.
Dieses Modul ist dem Bereich B.2 (Didaktik und Methodik im
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) des § 10 der Fachstudienordnung
Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,0 SWS.
1. Tertial – 2. Modul
Frühkindliche Reflexe, Verzögerungen in der Bewegungsentwicklung und
Auswirkungen auf das Lernverhalten: Orientierungshilfen für den
Klassenlehrer mit praktischen Anregungen und Übungen zur Nachreifung
Edith Bulle
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 05.11. - 22.11.2019
Termine: 05.11., 08.11., 12.11., 15.11., 19.11. und 22.11.2019
Anliegen:
Die senso-motorische Entwicklung des Kindes soll in ihrer natürlichen
Abfolge von Anfang an genauer untersucht werden. Dazu ist es nötig, die
Wirkungsweise frühkindlicher Reflexe zu verstehen und differenziert zu
betrachten, denn sie bilden die körperlich-seelische Grundlage und
emotionale Prägung für die weitere menschliche Entwicklung.
Der Blick für Auffälligkeiten im Bewegungsablauf und im Verhalten von
Schulkindern wird angeregt, so dass angehenden Lehrern brauchbare
Kriterien zur Beobachtung und Einschätzung ihrer Schüler mitgegeben
werden.
Unterschiedliche Übungsansätze zur Nachreifung persistierender
Reflexmuster werden vorgestellt und ihre Brauchbarkeit für die
schulische Anwendung wird untersucht.
Aus dem reichen Fundus traditioneller Kinderspiele sollen im Bezug auf
die Entwicklung und Nachreifung frühkindlicher archetypischer
Bewegungsstadien einige Beispiele ausgewertet und erprobt werden, so
dass Förderansätze der gesamten Klasse zu Gute kommen können.
Individuelle Förderpläne sollen ansatzweise erstellt werden.
Hauptkompetenz:
Eine Erweiterung des eigenen Verständnisses für kindliche
Verhaltensweisen und Bewegungsmuster soll erreicht werden. Nicht
ausgereifte Reflexmuster sollen an Hand von beobachtbaren Reaktionen
erkannt und verschiedene Übungen zur Nachreifung gelernt und erprobt
werden. Individuelle Förderziele sollen formuliert werden.
Aufgaben:
Die Studenten analysieren an Hand von Fallbeschreibungen unausgereifte
Reflexmuster und entwickeln und erproben selbst Übungen zur Nachreifung,
die dann in Form von individuellen Förderplänen festgehalten werden.
Die Beiträge einzelner Forscher aus dem weiten Feld senso-motorischer
Entwicklungsinterventionen sollen in Referaten eigenständig erarbeitet
und vorgestellt werden.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) oder D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung
Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.
1. Tertial – 2. Modul
Einführung in die Heilpädagogik (Angebot für Studierende des 1.
Studienjahres; parallel zum Kurs von E. Bulle)
Martin Wienert
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 05.11. - 22.11.2019
Termine: 05.11., 12.11., 15.11., 19.11. und 22.11.2019
Anliegen:
Bekanntwerden mit den drei Strömen, die zur anthroposophischen
Heilpädagogik führten, und mit den Menschen, die am Anfang dieser
Bewegung wirkten. Gemeinsame Erarbeitung von Grundlagen.
Hauptkompetenz:
Die Studierenden verfügen über grundlegende historische Kenntnisse, um
die später folgenden weiterführenden Themen besser einordnen und
verstehen zu können.
Aufgaben:
Die Studierenden erstellen eine schriftliche Dokumentation. Die Seiten
sollen in zwei Spalten eingeteilt werden für die Mitschriften und
Notizen sowie eigene Reflexionen und Gedanken.
Verwendete und vorgestellte Literatur: R. Steiner, Heilpädagogischer
Kurs; R. Steiner, Pädagogischer Jugendkurs; W. Uhlenhoff, Die Kinder des
Heilpädagogischen Kurses; Grimm/Kaschubowski, Kompendium der
anthroposophischen Heilpädagogik; B. Lievegoed, Soziale Gestaltungen in
der Heilpädagogik; B. Lievegoed, Über Institutionen des Freien
Geisteslebens; Kleine Schriftenreihe zur Heilpädagogik; H. Trüper,
Ursprünge der Heilpädagogik in Deutschland.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet
und zählt 1,7 SWS.
1. Tertial – 3. Modul
Entwicklung des Kindes vom 12. Lebensjahr bis zum Jugendalter – und
mögliche Störungen
Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 26.11. - 13.12.2019
Termine: 26.11., 29.11., 03.12., 06.12., 10.12. und 13.12.2019
Anliegen:
Zur Einführung werden in diesem Seminar theoretische Annahmen über die
seelische und geistige Kindesentwicklung erörtert. Im Mittelpunkt steht
dabei die Entwicklung im Schulalter ab dem 12. Lebensjahr. Die kognitive
Entwicklung wird aus der Sicht von Jean Piaget in Verbindung mit neueren
Erkenntnissen der Informationstheorie (z.B. Entwicklung und Arten des
Gedächtnisses) und der Hirnforschung betrachtet. Anhand von Texten
Rudolf Steiners und neuerer anthroposophischer Autoren wird außerdem
schwerpunktmäßig die kindliche Entwicklung aus geisteswissenschaftlicher
Sicht erarbeitet. Ein weiteres Thema sind mögliche
Entwicklungsstörungen.
Aufgaben:
Während der Seminarzeit werden Referate vergeben. Texte werden mittels
Fragen bearbeitet und Aufgaben zur Erkundung der kognitiven Entwicklung
werden gemeinsam durchgeführt. Selbsterfahrungen werden thematisiert, um
Inhalte zu vergegenwärtigen. Möglichkeiten heilpädagogischer Förderungen
werden besprochen.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) oder D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung
Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.
2. Tertial – 1. Modul
Kommunikation – Die Brücke zwischen zwei Menschen (Unterstützte
Kommunikation)
Theresa Bauer
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 07.01. - 24.01.2020
Termine: 07.01., 10.01., 14.01., 17.01., 21.01. und 24.01.2020
Anliegen:
Das Grundverständnis von Kommunikation ist eine wichtige Grundlage für
die Arbeit mit „besonderen“ Schüler*innen. Die Kenntnis der
„Kommunikativen Funktionen“ einerseits, aber auch das Wissen von
Schwierigkeiten in der Kommunikation andererseits, ist die Basis für
Hilfen und Interventionen in diesem (Lebens)Bereich. Schüler*innen, die
in ihrer Kommunikation eingeschränkt sind, brauchen Leher*innen, die
auf dieser Grundlage mit ihnen in einen Austausch kommen, der von beiden
verstanden wird.
In diesem Seminar soll ein vertieftes Verständnis von Kommunikation, von
den Vorteilen der Visualisierung und von den vielfältigen Möglichkeiten
der Unterstützten Kommunikation erreicht werden.
Praktische Übungen führen zu Erfahrungen mit diesen Methoden und
Medien:
- „Lautsprachen-unterstützende Gebärden“ nach Kestner
- „Kölner Tafel“ – ein komplexes Visualisierungs-System
- Metacom-Symbole und ihre Anwendung
- elektronische Kommunikationsmittel (z.B. Tablets).
Hauptkompetenz:
Die Studierenden erwerben ein vertieftes Verständnis von Kommunikation
und ihren möglichen Störungen. Sie lernen vielfältige Mittel zur
Unterstützung der Kommunikation kennen und machen erste Erfahrungen
damit, diese einzusetzen.
Aufgabe:
Mit Texten und seminaristischen Gesprächen arbeiten sich die
Studierenden in das Thema ein. Sie lernen Mittel und Methoden aus der
Unterstützten Kommunikation kennen und wenden sie anhand von
Fallbeispielen an.
Dieses Modul ist dem Bereich E.1 (Kommunikation und
Kommunikationsanbahnung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik
zugeordnet und zählt 2,0 SWS.
2. Tertial – 2. Modul
Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung
Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 28.01. - 21.02.2020
Termine: 28.01., 31.01., 04.02., 07.02., 11.02., 14.02., 18.02. und
21.02.2020
für Studierende des 2. Studienjahres 28.01., 31.01., 04.02., 07.02. und
11.02.2020
Anliegen:
„Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt
Emotionale und soziale Entwicklung (Erziehungsschwierigkeit) besteht,
wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler der Erziehung so nachhaltig
verschließt oder widersetzt, dass sie oder er im Unterricht nicht oder
nicht hinreichend gefördert werden kann und die eigene Entwicklung oder
die der Mitschülerinnen und Mitschüler erheblich gestört oder gefährdet
ist“ (Definition nach §4,4 AO-SF).
Kinder und Jugendliche, die schulisch dem Förderschwerpunkt Emotionale
und soziale Entwicklung zugeordnet werden, sind in seelische Not
geraten, sie haben Sorgen oder machen den Bezugpersonen Sorgen, sie sind
in ihren Lebensbereichen überfordert. Es können sehr ängstliche, schnell
aggressiv werdende, unruhige oder in sich gekehrte Kinder sein.
Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen erfordern ein
professionelles Reflektieren und Handeln vom Pädagogen.
Vorgehen:
Um eine Basis für professionelles Reflektieren und Handeln im Umgang mit
Schülern im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung zu
erwerben, werden in dem Seminar unterschiedliche Herangehensweisen,
Hilfen und ihre theoretischen Konzepte dargestellt (z. B.
individualpsychologischer, gestaltpädagogischer, handlungstheoretischer
Ansatz und systemische Konzepte). Diesen Konzepten und Ansätzen
gegenübergestellt wird die anthroposophische Heilpädagogik, die hier
einen Schwerpunkt bildet.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet
und zählt 2,7 SWS; für Studierende des 2. Studienjahres 1,7 SWS.
2. Tertial – 2. Modul
Vorbereitung auf das schulpraktische Studienjahr
Sabine Bulk, Jürgen Möller, Martin Wienert
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 14.02. - 21.02.2020
Termine: 14.02., 18.02. und 21.02.2020
Der Kurs ist für diejenigen Studierenden verpflichtend, die im
Studienjahr 2020/2021 ihr Schulpraktisches Studienjahr an einer
Förderschule machen.
Anliegen:
Inhalte, Ziele und Strukturen des Schulpraktischen Jahres erarbeiten;
praktische und organisatorische Überlegungen besprechen; zentrale Themen
bearbeiten:
• Rolle des Lehrers/der Lehrerin und Wahrnehmen der Schüler und
Schülerinnen
• Sinn und Inhalt einer schriftlichen Unterrichtsplanung
• Arbeiten und Unterrichten im Team
• Schulrecht und schulische Selbstverwaltung.
Hauptkompetenz:
Chancen und Aufgaben im Schulpraktischen Jahr realisieren; Leitfragen
entwickeln; Vorüberlegungen anstellen.
Dieses Modul ist dem Bereich B (Didaktik und Methodik) des § 10 der
Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,0 SWS.
2. Tertial – 2. Modul
Innere Vor- und Nachbereitung des (Klassen-)Lehrers
Irmgard Bommes
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Termine: 25.02. und 28.02.2020
Anliegen:
Wie bereite ich mich – neben der inhaltlich/stofflichen Vorbereitung –
auf die Begegnung mit den Kindern vor? Wie schaffe ich die vielen
Aufgaben, die auf mich „einstürmen“? Welche Kräfte kann ich aktivieren?
Wo und wie finde ich sie?
Inspirationsquellen für die Aufgaben des Lehrerberufs. Anregungen und
Austausch.
Dieses Modul ist dem Bereich B.1 (Didaktik und Methodik im
Förderschwerpunkt Lernen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik
zugeordnet und zählt 0,7 SWS.
2. Tertial – 3. Modul
Achtsamkeit und Selbstführung in der Kommunikation: Schüler-Lehrer –
Lehrer-Lehrer – Lehrer-Eltern
Mitja Kraugmann
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 03.03. - 13.03.2020
Termine: 03.03., 06.03., 10.03. und 13.03.2020
Anliegen:
In diesem Kurs werden Inhalte und Übungen vermittelt, durch die die
eigene Präsenz in der Kommunikation und der Konfliktklärung entwickelt
werden kann. Die sich daraus entwickelnde Fähigkeit zur bewussten
Selbststeuerung ist eine wesentliche Grundlage, um in pädagogisch
herausfordernden Situationen langfristig kreativ und stimmig handeln zu
können. Aufbauend auf das achtsamkeitsbasierte Aufmerksamkeitstraining
und die achtsame Körperarbeit können aus folgenden Themenbereichen
Inhalte vertiefend dargestellt und geübt werden:
- Kommunikations- und Konfliktdynamik im Kontext der heilpädagogischen
Arbeit
- Stressreaktion, Bedürfnisfrustration und Konfliktverhalten
- Körpererfahrung als Resonanzebene für emotionale und soziale Prozesse
- Konflikteskalation
- Gefühle und Bedürfnisse bei sich und bei anderen wahrnehmen
- Mitgefühlstraining
- Bedürfnisorientiertes Verhandeln.
Dieser Kurs schließt an die Inhalte des Seminars Traumapädagogik an. Er
baut auf die dort vermittelten Kenntnisse zur Stressreaktion auf.
Hauptkompetenz:
Methoden kennen lernen, die in anspruchsvollen Situationen die
Kommunikations- und Konfliktfähigkeit erhalten bzw. zurückbringen.
Teilkompetenz:
Verständnis der Zusammenhänge von Kommunikation, Konfliktfähigkeit und
Achtsamkeit.
Literatur:
Rudolf Steiner (2015): Nervosität und Ichheit. Stressbewältigung von
Innen. Rudolf Steiner Verlag. Joachim Bauer (2015): Selbststeuerung. Die
Wiederentdeckung des freien Willens. Karl Blessing Verlag. M. B.
Rosenberg (2001): Gewaltfreie Kommunikation. Paderborn. Friedrich Glasl
(2017): Selbsthilfe in Konflikten. Schulz von Thun (2019): Miteinander
Reden 1-4.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) oder E.1 (Kommunikation) des § 10 der Fachstudienordnung
Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.
2. Tertial – 4. Modul
Sexualität und Behinderung
Theresa Bauer
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 17.03. - 27.03.2020
Termine: 17.03., 20.03., 24.03. und 27.03.2020
Anliegen:
Für den Umgang mit dem Thema Sexualität, ausgerichtet auf Schüler mit
Förderbedarf, bedarf es einer besonderen Auseinandersetzung. Das beginnt
schon bei diesen Fragen: Wie kläre ich meine Schüler*innen auf? Wie
beantworte ich ihre Fragen? Wann ist für welche Antwort der richtige
Zeitpunkt?
Die Grundlage für diese Auseinandersetzung ist die Anerkennung der
Sexualität als Wesensmerkmal des Menschen, wie auch ihre Ausübung als
Grundrecht eines jeden Menschen.
Ein besonderes Feld neben Aufklärung und Fragenbeantwortung ist die
Prävention von sexuellen Übergriffen, denen Menschen mit Behinderungen
verstärkt ausgesetzt sein können. Es wird über Möglichkeiten gesprochen,
wie Menschen mit Behinderung geschützt und gestärkt werden können, um so
etwas zu verhindern.
Hauptkompetenz:
Die Studierenden entwickeln eine individuelle und fachliche Haltung zum
Thema „Sexualität und Behinderung“.
Aufgabe:
Anhand von Texten und von offenen Gesprächen wird das Thema erarbeitet.
Die Studierenden entwickeln gemeinsam einen möglichen Weg, Aufklärung
methodisch im Sexualkunde-Unterricht umzusetzen.
Dieses Modul ist dem Bereich E.4 (Ethische Fragen innerhalb Förderschule
und Gesellschaft) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik
zugeordnet und zählt 1,3 SWS.
3. Tertial – 1. Modul
Zirkuspädagogik als Medium heilpädagogischer Förderung
Dietmar Finkenrath
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 21.04. - 28.04.2020
Termine: 21.04., 24.04. und 28.04.2020
Inhalte:
- menschenkundliche Grundlagen für die Zirkuspädagogik
- Heilpädagogik durch artistisches Üben
- praktische Erfahrungen mit Äquilibristik, Jonglage und Clownerie
- didaktische Umsetzung zirkuspädagogischer Elemente im Unterricht mit
Erfahrungsbeispielen.
Hauptkompetenzen:
Die Teilnehmer machen sich Gedanken zur Menschenkunde, insbesondere der
Sinneslehre Rudolf Steiners, die für die Ausführung artistischer Übungen
die Grundlage bildet. Durch eigenes Ausprobieren verschiedener Elemente
aus Äquilibristik, Jonglage und Clownerie erleben sie die Anforderungen,
die das Fach stellt, sowie die Fördermöglichkeiten, die durch Spaß und
Übungswillen erreicht werden. Sie erarbeiten Ideen für die praktische
Umsetzungen im Unterrichtsalltag.
Dieses Modul ist dem Bereich E.2 (Fördercharakter waldorfspezifischer
Methoden) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und
zählt 1,0 SWS.
3. Tertial – 2. Modul
Heilpädagogische Diagnostik
Dr. Götz Kaschubowski
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 05.05. - 15.05.2020
Termine: 05.05., 08.05., 12.05. und 15.05.2020
Anliegen:
Zum Verstehen des Kindes benötigen LehrerInnen zweierlei: größtmögliche
Erlebnisoffenheit und Unvoreingenommenheit bei gleichzeitiger
Handlungssicherheit, die eines klaren diagnostischen Urteils bedarf.
Wir sehen aber nur, was wir kennen. Wie können wir unserem Blick also
die Struktur geben, die diese Wirklichkeit des Kindes annähernd
widerspiegelt?
Mit künstlerischen Übungen und Textstudium wollen wir uns 4 Nachmittage
lang dieser Frage widmen.
Literatur:
Schulz, Dieter/Schöffmann, Erika: Wege zum Anderen. Facetten
heilpädagogischer Diagnostik auf anthroposophischer Grundlage. Verlag
Info 3. Gäch, Angelika: Das polare Prinzip in der Heilpädagogik. In:
Grimm/Kaschubowski: Kompendium der anthroposophischen Heilpädagogik.
Ernst-Reinhardt Verlag.
Dieses Modul ist dem Bereich D (Diagnostik) des § 10 der
Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.
3. Tertial – 3. Modul
Unterrichtsformen, die Differenzierung und Individualisierung
zulassen
Sabine Kliche
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 26.05. - 19.06.2020
Termine: 26.05., 29.05., 05.06., 09.06., 16.06. und 19.06.2020
Anliegen:
In der Heilpädagogik erscheinen Differenzierung und Individualisierung
im Unterricht selbstverständlich, schaut man auf die unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen und -bedingungen der Schülerinnen und Schüler einer
Kleinklasse.
Eine Fülle von Unterrrichtsformen gilt es, in diesem Seminar
kennenzulernen und Beispiele anhand einer Unterrichtsepoche zu
entwickeln.
Welches sind meine persönlich bevorzugten Unterrichtsformen?
Welche Unterrichtsformen sind im Kontext einer Kleinklasse, eines
bestimmten Unterrichtsthemas und -stoffes angebracht – wie ist der
Zusammenhang zwischen Unterrichtsform und Lernzielen?
Dieses Modul ist dem Bereich B.1 (Didaktik und Methodik im
Förderschwerpunkt Lernen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik
zugeordnet und zählt 2,0 SWS.
3. Tertial – 3. Modul
Heilpädagogischer Kurs (zusätzliches Angebot parallel zum Kurs von S.
Kliche)
Martin Wienert
Zeit: Di. und Fr., 15.00 - 18.30 Uhr
Dauer: 26.05. - 19.06.2020
Termine: 26.05., 29.05., 05.06., 09.06., 16.06. und 19.06.2020
Anliegen:
Das Anliegen des Kurses und die Gliederung in die fünf grundlegenden und
sieben weiterführenden Vorträge sollen zum Verständnis gebracht werden.
Ein roter Faden soll durch den gesamten Kursus erkennbar werden. Ohne
ärztliche Mitarbeit werden wir uns auf die Erarbeitung der ersten fünf
Vorträge beschränken. Es wird versucht, die Schriftsprache von 1924 in
eine moderne zeitgemäße Sprache zu transformieren.
Hauptkompetenz:
Erstes Kennenlernen des grundlegenden Werkes der anthroposophischen
Heilpädagogik und anfängliches umgehen Können mit den Inhalten.
Aufgaben:
Die Studierenden erstellen eine schriftliche Dokumentation. Die Seiten
sollen in zwei Spalten eingeteilt werden für die Inhalte und
Mitschriften der Kursstunden sowie für ergänzende, weiterführende Themen
und eigene Gedanken.
Bitte bringen Sie den Text des Heilpädagogischen Kurses zu allen
Veranstaltungen mit!
Literatur: Als Buch: R. Steiner, Heilpädagogischer Kurs, GA 317, Rudolf
Steiner Verlag, ISBN-10:3727467304.
Als pdf-Text: http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/317.pdf.
Dieses Modul ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische
Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet
und zählt 2,0 SWS.
Weitere Veranstaltungen
Begleitseminar zur schulpraktischen Ausbildung
Sabine Bulk / Jürgen Möller / Martin Wienert
Zeit: samstags
Termine: 21.09., 09.11.2019, 11.01., 08.02., 14.03., 09.05. und
20.06.2020
An diesen 7 Samstagen wird schwerpunktmäßig das Thema „Schriftliche
Unterrichtsplanung“ behandelt. Es geht also u. a. um
Lernzielformulierungen, Schüler- und Klassenbeschreibungen, inhaltliche
und menschenkundliche Betrachtungen, Didaktik und Methodik und
Beschreibung des geplanten Unterrichtsverlaufs. Außerdem werden die
Themen „Förderplan“ und „Schulrecht“ behandelt.
Wir treffen uns an verschiedenen Schulen, die uns dann vor Ort
ausführlich vorgestellt werden.
Die regelmäßige Teilnahme an diesem Seminar ist für alle diejenigen
verpflichtend, die sich im ersten Jahr der schulpraktischen Ausbildung
befinden (Fachlehrer oder Z-Qualifikanten) oder ihr schulpraktisches
Studienjahr absolvieren (G-Studenten).
Dieser Kurs zählt 7 SWS.
Aus- und Fortbildungskurs für Lehrerinnen und Lehrer an heilpädagogischen Schulen
Heilpädagogischer Kurs
Berufsbegleitend in zwei Jahren an 20 Wochenenden in der Hibernia-Schule
in Herne.
Der gesamte Kurs arbeitet nach einer geschlossenen Konzeption, d. h. die
Teilnehmer des laufenden Kurses haben gemeinsam im September 2018
begonnen. Ein Einstieg in diesen Kurs ist nicht mehr möglich. Ein neuer
Kurs wird im September 2020 beginnen.
Im Studienbuch wird der Kurs mit 31 SWS bewertet.
Veranstalter: Berufsbegleitende Kurse für Waldorfpädagogik Ruhrgebiet e.
V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Heilpädagogische Lehrerbildung
(IHL), Witten.
Beginn: freitags 17.00 Uhr, Ende: sonntags 13.10 Uhr.
Kontakt: Tel. 02325-919230 mittwochs 9-12 Uhr oder per Mail:
info@waldorfpaedagogik-ruhrgebiet.de
An jedem Wochenende findet neben einem jeweiligen Schwerpunktthema
statt:
Arbeit am „Heilpädagogischen Kurs“ von Rudolf Steiner (GA 317).
Dozenten: Hans-Josef Bomholt und Gerd Hallen.
Außerdem Eurythmie, Singen, Sprachgestaltung, Musik oder
Formenzeichnen.
Folgende heilpädagogische Themen werden im Studienjahr 2019/20
behandelt:
06.09. - 08.09.2019 Callegaro:
Organologie
27.09. - 29.09.2019 Schmidt:
Neue Krankheitsbilder in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
15.11. - 17.11.2019 Callegaro:
Die sieben Lebensprozesse
17.01. - 19.01.2020 Callegaro:
Sinneslehre I
14.02. - 16.02.2020 Callegaro:
Sinneslehre II
06.03. - 08.03.2020 Magin:
Bewegungsspiel und Spielturnen in den unteren Klassenstufen - praktische
Einführung und übergeordnete Zusammenhänge
27.03. - 29.03.2020 Magin:
Bewegungsspiel und Spielturnen in den unteren Klassenstufen - praktische
Einführung und übergeordnete Zusammenhänge
24.04. – 26.04.2020 Haupt:
Die Zahnbildung des Menschen unter geisteswissenschaftlichen
Gesichtspunkten I
15.05. - 17.05.2020 Haupt:
Die Zahnbildung des Menschen unter geisteswissenschaftlichen
Gesichtspunkten II
05.06. – 07.06.2020 Kon:
„Das Abenteuer Berufsbiographie in der Heilpädagogik – im Spiegel der
Impulse der Begründer“
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage http://waldorfpaedagogik-ruhrgebiet.de. |