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Studienverzeichnis IHL Witten 2024/25

Fachbereich Sonderpädagogik / Heilpädagogik SHP

Kursprogramm 2024/25

Die Seminare und Veranstaltungen des IHL sind offen für alle Studierenden am Waldorf Institut Witten-Annen und auch für Kolleginnen und Kollegen aus den Waldorf-(Förder-)Schulen.

Die Zuordnung zum Modul S 2 kennzeichnet Seminare, die für die Semesterwochenstunden (SWS) gemäß der IHLStudienordnung angerechnet werden.

Die Zuordnung zum Modul W 2 kennzeichnet Seminare, die für das Bachelorstudium in Witten (Alanus-Hochschule,
Campus Witten, zweites Studienjahr: 3. und 4. Semester) angerechnet werden. Sie zählen außerdem für die Semesterwochenstunden (SWS) gemäß der IHL-Studienordnung.

1. Seminar (Zuordnung Modul S 2 / 2 LP)

Interventionen im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Sabine Bulk / Theresa Bauer

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:03.09. – 13.09.2024
4 Termine:03.09., 06.09., 10.09. und 13.09.2024

Anliegen:

Neben dem Unterricht ist auch das sonstige schulische Alltagsleben – nicht nur im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung – ein Feld, auf dem sich entscheidende Dinge vollziehen.

Das können u.U. auch sehr existentielle Geschehnisse und Erfahrungen für alle Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern) sein: z.B. verstörende Erlebnisse mit selbstverletzendem Verhalten oder die tiefgreifende Tatsache, dass ein Schüler stirbt.

Die Studierenden erarbeiten sich literaturbasierte Kenntnisse und entwickeln eine gesprächsbereite Offenheit für Grundfragen der menschlichen Existenz.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden entwickeln eine individuelle und fachliche Haltung zu extremen Phänomenen im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und können sie begründen.

Die Studierenden sind in der Lage, sich in Extrem-Situationen fachlich handelnd zu verhalten.

Inhalte:

Die Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen, ihren fachlichen Hintergründen und mit den sonder- und heilpädagogischen Interventionen sind Inhalte dieses Seminars.

Das Gespräch über individuell-menschliche Möglichkeiten, die Perspektiven die aus der Fachliteratur eröffnet werden und das Erarbeiten begründeter Haltungen und Handlungsmöglichkeiten sind weitere Inhalte des Seminars.

Literatur:

  • Weber, Kornelia und Peter Wirtz (2018): Krankheit, Tod und Trauer in der Schule, Weinheim Basel: Beltz Verlag.
  • Petermann, Franz und Dennis Nitkowski (2015): Selbstverletzendes Verhalten – Erscheinungsformen, Ursachen und Interventionsmöglichkeiten. 3. Aufl., Göttingen: Hogrefe Verlag.
  • Limbach-Reich, Arthur (2008): Interventionen bei selbstverletzendem Verhalten (SVV), in: S. Nußbeck/ A. Biermann/ H. Adam (Hrsg.): Sonderpädagogik der geistigen Entwicklung, Handbuch Sonderpädagogik, Band 4, S. 475 – 495.
  • Steiner, Rudolf (2024): Heilpädagogischer Kurs, GA 317, 9. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

Dieses Modul ist den Bereichen A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) oder E (Sonderprobleme und spezielle Maßnahmen) des § 10 der Fachstudienordnung Heil- und Sonderpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

2. Seminar (Zuordnung Modul W 2 / 2 LP)

Epochenorientierte Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Lernen

Anja Andreae

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:17.09. – 27.09.2024
4 Termine:17.09., 20.09., 24.09. und 27.09.2024

Anliegen:

Für Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen kann der Schulalltag eine stete Herausforderung sein. Nicht selten ist er geprägt von Frustrationserlebnissen und der ständigen Konfrontation mit der eigenen Hilflosigkeit. Die Schulzeit und die damit verbundenen sozialen Zusammenhänge prägen mitunter das gesamte Leben.

Dementsprechend bedeutungsvoll ist die schulische Verantwortung, durch präventive, unterstützende Lernangebote, die Schülerinnen und Schüler so zu stärken, dass sie die natürliche Lernfreude bewahren und motiviert am schulischen Leben teilnehmen. Dies ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der daraus erwachsenden individuellen Fähigkeiten.

In diesem Seminar werden wir uns neben einer theoretischen Auseinandersetzung auch an konkreten Beispielen aus der Praxis der Erfahrung nähern, wie das Erziehen aus dem Künstlerischen heraus heilend und unterstützend sein kann.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden kennen didaktisch-methodische Wege der Förderung und sind fähig, diese im Unterricht sowie bezüglich spezifischer Fördermaßnahmen anzuwenden.

Sie erarbeiten beispielhaft für eine Schülergruppe im Förderschwerpunkt Lernen eine Unterrichtseinheit. Sie haben Kenntnisse zur Reflexion des heilpädagogischen Unterrichts und wenden sie an.

Inhalte:

Vertiefende Darstellung didaktisch-methodischer Formen des Unterrichts bei Lernbeeinträchtigungen – bezogen auf Inhalte ausgewählter Epochen der Klassen 5-10.

Unterrichtsplanung; Förderplanung; Differenzierung im Unterricht. Die heilsamen Wirkungen durch heilpädagogischen, künstlerisch gestalteten Unterricht auf die geistige, seelische und körperliche Entwicklung des Kindes.

Literatur:

  • Ellinger, Stephan (2022): Pädagogik des Lernens. Können – Wissen – Wollen im idealtypischen Lernprozess. Bielefeld: wbv Media Verlag.
  • Heimlich, Ulrich und Franz B. Wember (Hrsg.) (2020): Didaktik des Unterrichts bei Lernschwierigkeiten. Ein Handbuch für Studium und Praxis. 4. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • Buchka, Maximilian und Michael Brockmann (Hrsg.) (2024): Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf im Unterricht. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • König, Karl (1994): Heilpädagogische Diagnostik, Arlesheim: Edition Natura Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich B.1 (Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Lernen) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

3. Seminar (Zuordnung Modul S 2 / 2 LP)

Waldorfspezifische Methoden der Förderung: Heileurythmie

Sabine Kliche

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:01.10. – 11.10.2024
4 Termine:01.10., 04.10., 08.10. und 11.10.2024

Anliegen:

In diesem Seminar geht es sowohl theoretisch als auch praktisch um das Kennenlernen der „Schulheileurythmie in der Heilpädagogik“. Als eine ganzheitliche Bewegungstherapie mit ihren Bewegungselementen aus Sprache und Musik wirkt sie unterstützend, anregend und ausgleichend in der körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter.

Es werden eurythmische, medizinische und menschenkundliche Aspekte erläutert und praktisch erfahren.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden lernen die Heileurythmie-Therapie in ihren grundlegenden Bewegungsformen kennen.

Sie können therapeutische Einsatzmöglichkeiten der Heileurythmie in der heilpädagogischen Förderung im Kindes und Jugendalter differenzieren.

Sie kennen ausgewählte Übungen aus der Heileurythmie-Therapie zur Anwendung im Hauptunterricht an Waldorfförderschulen.

Inhalte:

Darstellung medizinischer und menschenkundlicher bzw. entwicklungsbezogener Grundlagen der Heileurythmie als einer Form ganzheitlicher Therapie.

Übungen von einzelnen Bewegungsabläufen – auch aus den Bereichen der Ton- und Lauteurythmie (zu Musik bzw. zu gesprochenen Texten).

Literatur:

  • Steiner, Rudolf (2021): Heileurythmie: Acht Vorträge, gehalten in Dornach vom 12. bis 18. April 1921 und in Stuttgart am 28. Okt. 1922, GA 315, 6. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.
  • Brzozowska-Majorek, Magdalena (2008): Eurythmie und Heileurythmie [Heilpädagogische Handlungsmethoden], in: Rüdiger Grimm und G. Kaschubowski (Hrsg.): Kompendium der anthroposophischen Heilpädagogik, München: Reinhardt Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich E.2 (Fördercharakter waldorfspezifischer Methoden) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

4. Seminar (Zuordnung Modul W 2 / 2 LP)

Die Entwicklung des Kindes und mögliche Störungen – Mittlere Kindheit und Jugendalter

Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:5.11. – 13.12.2024
12 Termine:5.11., 8.11., 12.11., 15.11., 19.11., 22.11., 26.11., 29.11., 3.12., 6.12., 10.12. und 13.12.2024

Anliegen:

Ab dem mittleren Kindesalter entsteht durch die seelisch-geistige und körperliche Entwicklung ein neues Verhältnis des Kindes bzw. Jugendlichen zu den Mitmenschen und zur Welt. Um das 14. Lebensjahr herum kommt es zur Geschlechtsreife. Ideale und das Fantasiemäßige beginnen in diesem Lebensalter eine wichtige Rolle zu spielen, auch die Fähigkeit, eigenständige Urteile zu bilden. Daraus ergibt sich eine Notwendigkeit für den Lehrer beziehungsweise Heilpädagogen, auf die Verhaltensänderungen der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler angemessen zu reagieren und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Für die heilpädagogische Arbeit an Schulen ist es also notwendig, sich mit entwicklungspsychologischen Inhalten dieser Lebensphase vertraut zu machen.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden haben ein Wissen über Entwicklungsvorgänge von der mittleren Kindheit bis einschließlich des Jugendalters und verstehen grundlegende entwicklungspsychologische Theorien.

Sie können auf Grundlage von psychopathologischen Kenntnissen Entwicklungsabweichungen hinsichtlich des Verhaltens verstehen und einordnen.

Die Studierenden können die sonder- und heilpädagogische Diagnostik in den Grundlagen benennen und nach besonderen Fragestellungen (Hypothesen) geeignete diagnostische Methoden skizzieren und diskutieren, auch im Hinblick auf die Förderung (Förderdiagnostik).

Inhalte:

Entwicklungspsychologische Theorien und Modelle der kognitiven, sozialen und emotionalen sowie körperlichen Entwicklung von der mittleren Kindheit bis zum Jugendalter. Die Sichtweise der Waldorfpädagogik.

Überblick möglicher Störungen und Besonderheiten bei Behinderung der kognitiven, sozialen, emotionalen und körperlichen Entwicklung.

Grundlagen sonder- und heilpädagogischer Diagnostik. Möglichkeiten heilpädagogischer Förderungen.

Literatur:

  • Mietzel, Gerd (2019): Wege in die Entwicklungspsychologie, 5. Aufl., Weinheim: Beltz Verlag.
  • Lohaus, Arnold und Marc Vierhaus (2019): Entwicklungsabweichungen im Jugendalter., in: A. Lohaus und M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters, 4. Aufl., Berlin: Springer-Verlag.
  • Wiehl, Angelika und M. Michael Zech (2018): Jugendpädagogik in der Waldorfschule. Studienbuch, 2. Aufl., Kassel:
  • Bildungswerk Beruf und Umwelt.
  • Bundschuh, Konrad und Christoph Winkler (2019): Einführung in die sonderpädagogische Diagnostik, 9. Aufl., München: Reinhardt Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) oder dem Bereich D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 4,0 SWS.

5. Seminar (Zuordnung Modul W 2 / 3 LP)

Grundlagen der Pädagogik im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung

Anja Andreae / Britta Gabriel

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:07.01. – 24.01.2025
6 Termine:07.01., 10.01., 14.01., 17.01., 21.01. und 24.01.2025

Anliegen:

„Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (Erziehungsschwierigkeit) besteht, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler der Erziehung so nachhaltig verschließt oder widersetzt, dass sie oder er im Unterricht nicht oder nicht hinreichend gefördert werden kann und die eigene Entwicklung oder die der Mitschülerinnen und Mitschüler erheblich gestört oder gefährdet ist“ (Definition nach § 4,4 AO-SF).

Kinder und Jugendliche, die schulisch dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung zugeordnet werden, sind in seelische Not geraten und zeigen oftmals herausforderndes Verhalten. Das schulische Setting überfordert sie schnell. Diese Kinder und Jugendliche neigen dazu sich auf Grund ihrer Biografie dem Unterricht zu verweigern, sie können verbal und körperlich aggressiv reagieren, zeigen sich auffällig unruhig oder können sich schlechter konzentrieren. Einige Schüler und Schülerinnen neigen dazu ihre seelische Not nicht im Außen zu zeigen. Sie sind oft verhalten und in sich gekehrt.

Neben dem Bildungsauftrag sind Lehrerinnen und Lehrer an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung auch zu einem erzieherischen Auftrag verpflichtet. Herausforderndes Verhalten von Kindern und Jugendlichen erfordert daher ein professionelles Reflektieren und Handeln von jedem Pädagogen.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden kennen spezifische Phänomene von Kindern und Jugendlichen mit dem Förderbedarf emotionale und soziale Entwicklung und haben ein Wissen über Grundlagen der Pädagogik bei Verhaltensstörungen.

Sie sind in der Lage, verschiedene Ansätze zur Erziehung, Bildung und Förderung bei Verhaltensstörungen nachzuvollziehen und voneinander abzugrenzen.

Inhalt:

Grundlagen der Pädagogik bei Problemen in der emotionalen und sozialen Entwicklung. Bildung und Erziehung sowie Förderung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung innerhalb und außerhalb unterschiedlicher Institutionen. Erklärung von Verhaltensstörungen aus psychologischer und soziologischer Sicht.

Spezifische historische Aspekte im gesellschaftlichen Umgang mit verhaltensgestörten Kindern.

Literatur:

  • Myschker, Norbert und Roland Stein (2018): Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. 8. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • Müller, Thomas (2021): Basiswissen Pädagogik bei Verhaltensstörungen. München: Reinhardt Verlag.
  • Wittrock, Manfred und Monika Vernooij (2008): Verhaltensgestört!? Perspektiven, Diagnosen, Lösungen im pädagogischen Alltag. Paderborn: Schöningh Verlag (UTB).

Dieses Seminar ist dem Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) oder dem Bereich B (Methodik und Didaktik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.

6. Seminar (Zuordnung Modul S 2 /2 LP)

Beratung, Erziehungspartnerschaft und Netzwerkbildung

Martin Wienert

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:28.01. – 07.02.2025
4 Termine:28.01.,31.01., 04.02. und 07.02.2025

Anliegen:

Bei diesen vier Veranstaltungen wollen wir zusammen Grundlagen zu Aspekten der Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern erarbeiten. Wo finden im Schulleben Begegnungen statt und wie können diese gut gestaltet werden? Warum finden wir den Begriff ‚Elternabend‘ nicht im Schulgesetz, sondern den Begriff ‚Klassenpflegschaft‘? Was bedeutet ‚Eltern-Lehrer-Trägerschaft‘? Wie können sinnvoll gebildete Netzwerke zwischen Eltern und Lehrern, sowie zwischen Lehrern hilfreich für die eigene Arbeit in der Schule sein?

Es werden Vorträge, Gespräche, Erfahrungsaustausch, Einzelarbeit und Übungen sich abwechseln.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen

Die Studierenden haben ein Wissen von den verschiedenen Unterstützungssystemen im Rahmen der zukünftigen Arbeit in Förder- und Waldorfschulen.

Sie erwerben Kenntnisse und Fähigkeiten, um Netzwerke als helfende Aspekte ihrer späteren Tätigkeit entwickeln zu können.

Inhalte:

Grundlagen von Mentoring, Intervision und Supervision in Förder- und Waldorfschulen.

Möglichkeiten für Netzwerkbildungen mit Erziehungsberechtigten sowie Kolleginnen und Kollegen.

Literatur:

  • Stange, Waldemar u.a. (Hrsg.) (2012): Erziehungs- und Bildungspartnerschaften. Grundlagen und Strukturen von Elternarbeit, Wiesbaden: Springer Verlag.
  • Schlee, Jörg (2019): Kollegiale Beratung und Supervision für pädagogische Berufe. Hilfe zur Selbsthilfe: ein Arbeitsbuch, 4. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich E.3 (Elternarbeit) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

7. Seminar (Zuordnung Modul W 2 / 2 LP)

Wissenschaftliches Arbeiten in der Heilpädagogik (parallel zum Kurs von I. Bommes)

Dr. Susanna Dinse / Dr. Ulrich Wurm-Dinse

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:11.02. – 14.03.2025
4 Termine:11.02., 21.02., 07.03. und 14.03.2025

Anliegen:

Während des Studiums der Heilpädagogik ergeben sich immer wieder Anforderungen, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen sollen, vor allem beim Abfassen einer Hausarbeit bzw. Abschlussarbeit. In diesem Seminar sollen Hilfestellungen zur erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgaben gegeben werden. Formen wissenschaftlichen Arbeitens werden vorgestellt und wichtige Methoden eingeübt.

Auch wird ein Einblick in die Geschichte der Wissenschaft gegeben und es wird Rudolf Steiners Schrift „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung“ (GA 2) vorgestellt. Daraus können wichtige Erkenntnisse erwachsen, die die Psychologie, Geschichte, Soziologie und auch die Heilpädagogik betreffen.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen:

Die Studierenden können Theorien und wissenschaftliche Methoden der Heil- und Sonderpädagogik reflektieren, darstellen und diskutieren sowie wissenschaftliche Texte verstehen und schreiben.

Inhalte:

Wissenschaftstheorie für Sonderpädagogen.

Methodische Grundfragen in der empirischen Forschung.

Literatur:

  • Katja Koch und Stephan Ellinger (Hrsg.) (2015): Empirische Forschungsmethoden in der Heil- und Sonderpädagogik. Eine Einführung. Göttingen: Hogrefe Verlag.
  • Rudolf Steiner (2022): Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung. GA 2, 9. Aufl., Dornach: Rudolf Steiner Verlag.
  • Markus Roos und Bruno Leutwyler (2023): Wissenschaftliches Arbeiten im Lehramtsstudium, 3. Aufl., Bern: Hogrefe Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

8. Seminar (Zuordnung Modul S 2 / 2 LP)

Soziologische Aspekte von Behinderung (parallel zum Kurs von S. Dinse / U. Wurm-Dinse)

Irmgard Bommes

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:11.02. – 14.03.2025
4 Termine:11.02., 21.02., 07.03. und 14.03.2025

Anliegen:

Was ist eigentlich Behinderung? Ist ein Kind behindert, verhindert oder eingeschränkt, krank oder gesund, heilbar oder nicht? Welche Auswirkungen hat die Sozialisation eines Kindes auf sein Verhalten? In wieweit ist ein Kind durch die Gesellschaft behindert, verhindert, eingeschränkt?

In diesem Kurs werden verschiedene soziologische Definitionsmodelle dargestellt und an Hand von Fallbeispielen mit praktischem Inhalt gefüllt. Einige naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Forschungsansätze werden betrachtet und erörtert, um ein grundlegendes Verständnis für soziologische Hintergründe im Blick auf Schulkinder zu eröffnen. Dabei wird der Blickwinkel des Lehrers besonders berücksichtigt. Perspektivische Überlegungen und Modelle zur Intervention an Hand von verschiedenen Beispielen von Gemeinschaftsbildung werden diskutiert.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen

Die Studierenden können die Behinderungen von Kindern und Jugendlichen vor ihrem gesellschaftlichen, familiären, geographischen und medizinischen Hintergrund beschreiben und deren Verhalten entsprechend analysieren.

Sie kennen und erörtern verschiedene soziologische Forschungsansätze und diskutieren eigene Ideen für ein Gemeinwesen-orientiertes System der Unterstützung für Menschen mit Behinderung sowie für Möglichkeiten der Gemeinschaftsbildung innerhalb von Schule und Unterricht.

Inhalte:

Darstellung verschiedener soziologischer Modelle auf der Basis von Grundlagentexten und Veranschaulichung durch Fallbeispiele.

Konzepte und perspektivische Überlegungen zur Intervention anhand verschiedener Beispiele von Gemeinschaftsbildungen in Schule und Gesellschaft.

Literatur:

  • Kastl, Jörg Michael (2017): Einführung in die Soziologie der Behinderung, 2. Aufl., Wiesbaden: Springer VS Verlag.
  • Lievegoed, Bernard (1990): Soziale Gestaltung am Beispiel heilpädagogischer Einrichtungen. Eine Vortragsfolge, Frankfurt am Main: Info3-Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich Bereich A (Heil- und sonderpädagogische Grundlegung) oder E.4 (Ethische Fragen innerhalb von Förderschule und Gesellschaft) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

9. Seminar (Zuordnung Modul S 2 /3 LP)

Traumapädagogik

Martin Straube

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:14.02. – 11.03.2025
6 Termine:14.02., 18.02.,25.02., 28.02., 04.03. und 11.03.2025

Anliegen:

Insgesamt berichten in Deutschland 22,5% der Kinder von traumatischen Erfahrungen und 90% von ihnen berichten über Beeinträchtigungen. Dabei werden viele Kinder nicht als traumatisiert erkannt. Frühkindliche Traumata können nicht erinnert werden und je kleiner Kinder sind, desto leichter können Situationen als traumatisierend wirken, die von den Eltern nicht als solche wahrgenommen werden. Wir finden heute in fast jeder Schulklasse traumatisierte Kinder, jedoch mehr im sonderpädagogischen Bereich. Sie zu erkennen, zu ihnen eine angemessene Haltung aufzubauen und ihnen im schulischen Alltag zu helfen, dafür soll diese Unterrichtseinheit die Grundlage bilden.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen

Die Studierenden erwerben die Grundlagen, Traumata und Traumafolgestörungen zu erkennen und pädagogisches Handeln daraus abzuleiten.

Inhalte:

Was ist ein Trauma, welche Traumaarten gibt es, was sind Traumafolgestörungen, welche Besonderheit ist bei Kindern zu berücksichtigen? Wie sind die Traumaprozesse menschenkundlich zu verstehen?

Das Trauma unter dem Gesichtspunkt der Viergliederung (Stützen, Schützen, Konfrontieren und Fördern).

Das Trauma unter dem Gesichtspunkt der Dreigliederung (Sinnespflege, Rhythmuspflege, Bewegung und Motivation).

Die Grundhaltung des Pädagogen/Therapeuten in der Interaktion mit traumatisierten Kindern; Emotionsregulation; Selfcare.

Literatur:

  • Beigefügte Skripte (Autor: Martin Straube).
  • Bessel van der Kolk (2024): Das Trauma in dir – Wie der Körper den Schrecken festhält und wie wir heilen können. 5.Aufl., Berlin: Ullstein Verlag.
  • Markus A. Landolt (2021): Psychotraumatologie des Kindesalters. Grundlagen, Diagnostik und Interventionen. 3. Aufl., Göttingen: Hogrefe Verlag.
  • Martin Baierl und Kurt Frey (Hrsg.) (2016): Praxishandbuch Traumapädagogik, 3. Aufl., Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Verlag.

Dieses Seminar ist dem Bereich D (Diagnostik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.

10. Seminar (Zuordnung Modul S 2 / 2 LP)

Sonderprobleme im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung: Sexualität und Behinderung

Theresa Bauer

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:13.06. – 27.06.2025
4 Termine:13.06., 17.06., 24.06. und 27.06.2025

Anliegen:

Für den Umgang mit dem Thema Sexualität, ausgerichtet auf Schüler mit Förderbedarf, ist eine besondere Auseinandersetzung notwendig. Der fachliche Diskurs beschäftigt sich im Besonderen mit dem Spannungsfeld des Grundrechts auf Sexualität und Partnerschaft eines jeden Menschen und der häufig auftretenden Einschränkung bei Menschen mit Geistiger Behinderung in diesen Bereichen.

Grundlage für diese Auseinandersetzung ist die Anerkennung der Sexualität als Wesensmerkmal des Menschen, wie auch ihre Ausübung als Grundrecht eines jeden Menschen.

Ein besonderes Feld neben Aufklärung und Fragenbeantwortung ist die Prävention von sexuellen Übergriffen, denen Menschen mit Behinderungen verstärkt ausgesetzt sein können. Es wird über Möglichkeiten gesprochen, wie Menschen mit Behinderung geschützt und gestärkt werden können, um so etwas zu verhindern.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen

Die Studierenden entwickeln eine individuelle und fachliche Haltung zum Thema „Sexualität und Behinderung“.

Sie sind in der Lage sich in einem Fachdiskurs mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung und der Bedeutung des positiven Erlebens von Partnerschaft uns Sexualität auseinanderzusetzen und verstehen ihre Aufgabe in der Aufklärungsarbeit und dem entsprechenden Begleiten von Beziehungsfähigkeitsentwicklung.

Inhalte:

Es werden gemeinsam und durch die Auseinandersetzung mit Fachliteratur Ideen zur Aufklärungsarbeit in der Schule und praktische Unterrichtsbeispiele zum Thema: „Grenzen setzen und Beziehung leben“ entwickelt.

Literatur:

  • Ortland, Barbara (2020): Behinderung und Sexualität, 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • Heck, Svenja (2024): Partnerschaft, Sexualität und geistige Behinderung. Professionelles Handeln und Verstehen in der Heilpädagogik. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • Saar, Sven (2022): Beziehungskunst. Menschlichkeit, Identität und Sexualpädagogik in der Waldorfschule. Stuttgart: edition waldorf.

Dieses Seminar ist dem Bereich E.4 (Ethische Fragen innerhalb Förderschule und Gesellschaft) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 1,3 SWS.

11. Seminar (Zuordnung Modul W 2 / 3 LP)

Epochenorientierte Didaktik und Methodik Im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung – Kulturkundliche Epochen der 4. und 5. Klasse

Theresa Bauer/ Sabine Bulk

Zeit:Di. und Fr., 15.00 – 18.30 Uhr
Dauer:01.07. – 18.07.2025
6 Termine:01.07., 04.07., 08.07., 11.07., 15.07. und 18.07.2025

Anliegen:

Die Studierenden erhalten einen Überblick über eine sinnvolle methodisch-didaktische Epochenplanung im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung anhand von kulturkundlichen Unterrichtsinhalten der 4. und 5. Klasse.

Qualifikationsziele/ Kompetenzen

Die Studierenden haben ein umfassendes Wissen über spezifische Störungsbilder im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und den Umgang damit. Sie können waldorfspezifische und behinderungsadäquate Unterrichtsmethoden sinnvoll in ihre Unterrichtsplanung einbeziehen.

Sie haben ein Grundverständnis von der Arbeit in einem Team und kennen die Chancen und ihre Aufgabe der pädagogischen Verantwortung.

Inhalte:

Epochenorientierte Didaktik und Methodik von kulturkundlichen Unterrichtsinhalten der 4. und 5. Klassen.

Entwicklungsstörungen und spezifische Störungsbilder; Förderung Schwermehrfachbehinderter; motorische Einschränkungen und Förderung; therapeutische Möglichkeiten; Einsatz von waldorfspezifischen Methoden.

Der Umgang mit den besonders heterogenen Lerngruppen im FS GE unter Berücksichtigung der vielfältigen Störungen und Problematiken; Förderplanung und Differenzierung; die Arbeit im Team (Integrationsassistenz, Teamteaching).

Literatur:

  • Schäfer, Holger (Hrsg.) (2019): Handbuch Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Weinheim Basel: Beltz Verlag.
  • Speck, Otto, (2018): Menschen mit geistiger Behinderung – Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung. 13. Aufl., München: Ernst Reinhardt Verlag.
  • Nußbeck, Susanne, Adrienne Biermann und Heidemarie Adam (Hrsg.) (2008): Sonderpädagogik der Geistigen Entwicklung, Göttingen: Hogrefe Verlag.
  • Fröhlich, Andreas (Hrsg.) (2003): Schulentwicklung – Gestaltungs(t)räume in der Arbeit mit schwerbehinderten Schülerinnen und Schülern, Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben.
  • Bulk, Sabine (2023): Wegweiser Unterrichtsplanung, IHL Witten.

Dieses Seminar ist dem Bereich B.1 (Didaktik und Methodik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 2,0 SWS.

Weitere Veranstaltung

Begleitseminar zur schulpraktischen Ausbildung

Jürgen Möller / Martin Wienert / Theresa Bauer / Anja Andreae

Zeit:samstags
7 Termine:07.09., 05.10., 16.11.2024, 25.01., 08.02., 08.03. und 24.05.2025


An diesen sieben Samstagen wird schwerpunktmäßig das Thema „Schriftliche Unterrichtsplanung“ behandelt. Es geht also u. a. um Lernzielformulierungen, Schüler- und Klassenbeschreibungen, inhaltliche und menschenkundliche Betrachtungen, Didaktik und Methodik und Beschreibung des geplanten Unterrichtsverlaufs. Außerdem werden die Themen „Förderplan“ und „Schulrecht“ behandelt.

Wir treffen uns an verschiedenen Schulen, die uns dann vor Ort ausführlich vorgestellt werden.

Die regelmäßige Teilnahme an diesem Seminar ist für alle diejenigen verpflichtend, die sich im ersten Jahr der schulpraktischen Ausbildung befinden (Fachlehrer oder Z-Qualifikanten).

Dieses Modul ist dem Bereich B (Didaktik und Methodik) des § 10 der Fachstudienordnung Heilpädagogik zugeordnet und zählt 7,0 SWS.